Chiang Ching-kuo

chinesischer Politiker auf Taiwan; Staatspräsident der Republik China auf Taiwan 1978-1988; Ministerpräsident 1972-1978; Verteidigungsminister 1965-1969; 1975 Vorsitzender der Kuomintang; ältester Sohn von Chiang Kai-shek

* 18. März 1910 Fenghua/Prov. Chekiang

† 13. Januar 1988 Taipeh/Taiwan

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 08/1988

vom 15. Februar 1988 , ergänzt um Meldungen bis KW 08/2002

Wirken

Chiang Ching-kuo war der älteste Sohn aus erster Ehe des Politikers, Generals und Staatschefs Chiang Kai-shek während und nach dem Zweiten Weltkrieg in China. Seine Mutter (Familienname Mao) kam 1939 (nach der Scheidung) bei einem japanischen Bombenangriff ums Leben. Aus der zweiten Ehe mit der politisch einflußreichen Soong May-ling hatte der General keine Nachkommen. Ch. besuchte eine Schule in Shanghai, wurde wegen Studentenunruhen inhaftiert und setzte danach seine Ausbildung in Peking fort. 1925 sandte ihn sein Vater in die UdSSR, wo er sich 12 Jahre lang aufhielt. Er besuchte u.a. die Leningrader Militärakademie, die er 1930 verließ (oder nach einer anderen Version wegen trotzkistischer Propaganda verlassen mußte). Jedenfalls hat er mehrere Jahre in einem Kolchos, einem Goldbergwerk in Sibirien und schließlich in einer Fabrik im Ural gearbeitet. In den 30er Jahren stand Ch. nach sowjetischen Angaben in Opposition zu seinem Vater.

Mit Ausbruch des chinesisch-japanischen Krieges 1937 kehrte Ch. ...